Markranstädt – Im zarten Alter von vier Jahren rannte und hetzte Marlene Tucholke bei den Mini-Raubfischen schon über die Spielfläche des Sportcenters in Markranstädt.
Schon damals deutete sie besondere Fähigkeiten an, wurde einfach steil geschickt, den Rest machte sie mit einem ungewöhnlichen Selbstverständnis klar. Elf Jahre später steht die 1,91 Meter große Rückraumspielerin vor dem Sprung in die 2. Bundesliga. Dafür verlässt sie ihren Herzensverein SC Markranstädt.
„Ich spiele nun schon seit der F-Jugend in Markranstädt. Hier habe ich das Handballspielen gelernt und mich bis zum DHB-Nachwuchskader entwickeln können. Ich bin unendlich dankbar für die vielen gemeinsamen Jahre mit den Mädels und allen Menschen im Verein, die mir diese großartige und prägsame Zeit ermöglicht haben. Ich glaube es ist immer schwer, seinen Heimatverein, bei dem man so viele schöne Erlebnisse und Erfolge feiern konnte, zu verlassen“, sagte Marlene und betonte: „Für mich werden ausschließlich positive Erinnerungen an die Zeit beim SCM bleiben. Jetzt freue ich mich, den nächsten Schritt in meiner persönlichen Entwicklung beim HC Leipzig gehen zu können.“
Mit den Piranhas gewann sie zweimal die E-Jugend-Meisterschaft. Schaffte es mit der D-Jugend zur Endrunde, ehe diese wegen der Corona-Pandemie abgesagt wurde. Tränen flossen bei ihr und dem Team. Doch der Trainingsfleiß blieb. Mit der C-Jugend schaffte der SCM die Qualifikation für die Nordostdeutsche Bestenermittlung in Berlin – den Cup der Landesmeister. Der SC Markranstädt spielte nach gleich zwei Meistertiteln in Sachsen in der C- und B-Jugend groß auf, musste erst im Finale die erste Niederlage der Saison hinnehmen und wurde Zweiter. Nach diesem Turnier hieß Marlene nur noch „MS Steelhammer“.
Mit der souveränen Qualifikation für die B-Regionalliga Nordost glänzte das Team von Jurate Kiskyte und Maja Tucholke trotz Verletzungsproblemen und schaffte für die Kaderspieler eine starke Grundlage für die Auswahlverpflichtungen. Mit dem Team Sachsen holte Marlene dann zusammen mit Lea Heine, Mia Novy, Mila Bertkau und Pia Kastner den Deutschland-Cup des 07er Jahrgangs – ihr bislang größter Erfolg. Als Zugabe wurde sie ins Allstar-Team berufen.
Da waren die ersten Einsätze im Drittliga-Team des SC Markranstädt nur der nächste logische Schritt. Und auch die erste Nominierung für die DHB-Auswahl U17/18 ließ nicht lange auf sich warten.
Zusammen mit dem Kooperationspartner HC Leipzig gewann sie am vergangenen Wochenende mit den Markranstädter Spielerinnen Tabea Wipper, Swantje Müller, Mirijam Haack den Vizemeistertitel in der A-Jugend. Nun hat sie sich für den nächsten Schritt in ihrer Entwicklung entschieden. „Sicherlich haben wir eine Träne im Auge, doch am Ende überwiegt der Stolz, dass wir ein Eigengewächs mit unseren Trainerinnen und Trainern diese Entwicklung ermöglichen konnten. Marlene hat besondere Voraussetzungen, daher wünschen wir ihr als Verein nur das Beste in ihrer Entwicklung“, sagte der Sportliche Leiter Frank Kastner.
Team Presse- und Öffentlichkeitsarbeit SC Markranstädt e.V.